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Die letzte Bastion der Wahrheit?

Stellt uneingeschränkte Emotionalität absolute Authentizität sicher? Ist jedes Gefühl zulässig? – Und haben wir überhaupt Kontrolle über das, was wir fühlen? Diesen und weiteren Fragen gingen Philosophin Dr. Heidemarie Bennent-Vahle und HOHE LUFT-Chefredakteur Thomas Vašek am 06.11. im Rahmen von HOHE LUFT_live in der modern life school nach. Anwesend waren zudem auch die 5 Gewinner unseres Schreibwettbewerbs zum Thema Gerechtigkeit. Als Einstimmung auf den gefühlvollen Part des Abends lasen sie auszugsweise aus ihren Gewinneressays vor, die online nachgelesen werden können. Die besten drei Texte veröffentlichen wir außerdem in der nächsten Ausgabe von HOHE LUFT, die am 21.11. erscheint.

Glücks-Contest

Wenn es etwas gibt, das jeder will, ist es wahrscheinlich das Glücklichsein. Laut Aristoteles ist die Glückseligkeit Endziel allen Handelns; das, weswegen wir alles andere wollen. Einen guten Job, viel Geld, den großen Freundeskreis, eine Familie, die neuen Schuhe – all dies wollen wir nur, weil wir hoffen, dadurch im Endeffekt glücklich zu werden. Charles-Louis de Montesquieu (1689 – 1755) sah das anders. In seinen Augen will man „nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen“. Stehen wir in einem Glückswettbewerb mit unserem Umfeld?

Stoische Ruhe

Gelassenheit ist das neue Wundermittel gegen Stress in der modernen Lebenswelt. Tugendhaft ist derjenige, der sich nicht aufregt, sondern seine Emotionen im Griff hat. Ihren philosophischen Ursprung hat die Gelassenheit jedoch bereits bei den Stoikern. Die hellenistischen Philosophen waren der Ansicht, dass man nur durch eine gelassene Lebensführung glücklich werden kann. Wenn die Realität wieder einmal nicht mit den eigenen Wünschen und Begierden übereinstimmt, dann bedeutet Gelassenheit im stoischen Sinne, die eigenen Wünsche der Realität anzupassen, anstatt diese zu verändern. Doch ist eine strikte Kontrolle der eigenen Emotionen wirklich der Weg zum Glück? Oder führt das nicht vielmehr zu einer gefährlichen Gleichgültigkeit? Die Philosophin Ina Schmidt und HOHE LUFT-Chefredakteur Thomas Vašek diskutierten über diese und andere Fragen in der modern life school in Hamburg und erlebten im Publikumsgespräch einen alles andere als gelassenen Abend. Sie haben den Abend verpasst? Nur kein Stress! Sie können die Diskussion ganz gelassen auf Ihrem Sofa anhören. Die nächste HOHE LUFT_live-Veranstaltung findet am 04. November statt. Dann geht es um Emotionen. Mehr dazu hier.

HOHE LUFT_live: WORK LIFE BULLSHIT

Nächste Woche mittwochs, 04.09.2013, findet wieder unser monatliches Event HOHE LUFT_live in der modern life school in Hamburg statt. Das Thema des Abends lautet diesmal „Work Life Bullshit“ – nach dem gleichnamigen Buch von Thomas Vašek, das am 02.09. erscheint. Gemeinsam mit dem Soziologen Prof. Mathias Stuhr wird Thomas Vašek diskutieren, warum die Trennung von Arbeit und Leben in die Irre führt. Ist die Work-Life-Balance Selbstbetrug? Beginnt das wahre Leben wirklich erst nach Feierabend? -Oder ist Arbeit vielmehr das Zentrum unseres Lebens und das Herz der Gesellschaft? Was denken Sie? Wir freuen uns auf Ihre Antworten und hoffen, Sie nächste Woche in der modern life school begrüßen zu dürfen!

Weimarer Visionen – Die 8. FestSpiele des Denkens

„Es gibt einen Platz, den du füllen musst, den niemand sonst füllen kann, und es gibt etwas für dich zu tun, das niemand sonst tun kann.“ – Platon Irgendwann bewegt sie uns alle: die Frage nach dem Sinn des Lebens. Manchmal erwischt sie uns eiskalt – als Ausdruck einer inneren Krise. Dann heißt es, sich neu zu orientieren. Das ist in einer Gesellschaft, die im steten Wandel begriffen ist, nicht leicht. Burnout, „innere Kündigung“, Finanzkrise – es herrscht eine Unsicherheit, die uns alle zum Umdenken zwingt. Ein solcher Wertewandel allerdings bietet auch Chancen für alle. Wie aber gehen wir mit diesen Chancen und Schwierigkeiten um? Wie verwandeln wir schwierige Situationen in Möglichkeiten und wie finden wir einen neuen Sinn für uns? Bei den Weimarer Visionen dreht sich dieses Jahr alles um diesen einen, großen Begriff: „Sinn“. In Vorträgen, Lesungen, Veranstaltungen und kreativen Darbietungen nähern Teilnehmer und Veranstalter sich im gemeinsamen Dialog diesem Begriff an. Termin: 03. – 06.10.2013 Ort: Weimar Das ausführliche Programm sowie Informationen zur Anmeldung können Sie hier herunterladen.

Ist Arbeit wirklich das halbe Leben?

„Denn wenn auch beides sein muss, so ist doch das Leben in Muße dem Leben der Arbeit vorzuziehen.“ (Aristoteles) Oder ist sie inzwischen nicht schon viel mehr als das? Und was ist davon zu halten? Thomas Vašek, Chefredakteur von HOHE LUFT, diskutierte diese und weitere Fragen zum Thema „Arbeit“ gestern Abend, im Rahmen von HOHE LUFT_live, mit dem Soziologen Prof. Dr. Mathias Stuhr in der modern life school. Das ganze Gespräch können Sie sich hier anhören. Die Arbeit wirft heute einige paradoxe Probleme auf: einerseits sind viele Menschen unzufrieden mit ihrem Job, fühlen sich überlastet und gestresst –  andererseits sind zahlreiche Arbeitslose unglücklich ohne eine sinngebende Beschäftigung. Außerdem arbeiten die Menschen in der Informationsgesellschaft so wenig wie je zuvor und haben dennoch immer weniger Freizeit. Die Bedeutung von Arbeit ist enorm und nimmt immer weiter zu, darüber herrscht schnell Einigkeit. Wie soll man also mit dieser Entwicklung umgehen? Der Dualismus von Arbeit und Leben ist falsch“ – so Thomas Vašek, dessen Buch „Work-Life-Bullshit“ Anfang September erscheint und in welchem er ausführlich für diese These argumentiert. Durch …

Was ist ein „Ich“?

Im Gegensatz zu Tieren kann der Mensch „Ich“ zu sich sagen. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Schließlich verändern wir uns ständig – und bleiben irgendwie doch dieselbe Person. Wie ist das möglich? Ist es vielleicht meine Seele, die mich zu dem macht, was ich bin? Aber wenn ich meine Seele in ein Schwein einpflanzen würde, dann wäre ich doch nicht das Schwein?! Oder etwa doch? Oder bilde ich mir dieses Selbst vielleicht nur ein? Und welche Rolle spielen die Geschichten, die ich über mich selbst erfinde? Über diese Fragen diskutierte HOHE LUFT-Chefredakteur Thomas Vašek mit dem Kulturwissenschaftler Nicolas Dierks bei der letzten HOHE LUFT_live-Veranstaltung. Das ganze Gespräch können Sie hier anhören. Die nächste HOHE LUFT_live-Veranstaltung findet am 3. Juli in der modern life school in Hamburg statt. Das Thema lautet „Arbeit“.

HOHE LUFT_live „Das Ich“

Das Gespräch belebt die Philosophie seit der Antike. Auch wir möchten uns nicht nur auf Texte beschränken. In der Veranstaltungsreihe HOHE LUFT_live laden wir Sie ein, mit uns ins Gespräch zu kommen. Die nächste Veranstaltung findet am 05.06.2013 in der „modern life school“ in Hamburg statt. Mit dem Kulturwissenschaftler, Philosophen und Schreibberater Dr. Des. Nicholas Dierks diskutiert HOHE LUFT-Chefredakteur ThomasVašek über das “Ich”. Anmelden können Sie sich  hier.

„Breivik sah sich selbst als Künstler“

Was ist das Böse? Rebekka Reinhard liefert gleich zwei Definitionen: Zum einen ist das Böse immer etwas, das uns sprachlos macht. Wir finden keine Erklärung, es übersteigt unsere Vorstellungskraft. Andererseits ist das Böse das, was bei uns vermeintlich nicht mehr vorkommt. Wir kennen es lediglich aus dem Fernsehen und Geschichtsbüchern. Wenn wir persönlich mit ihm in Kontakt kommen, dann nur in ästhetisierter Form, zum Beispiel im Thriller und Horrorfilm. So wird das Böse zum Entertainment – Reflexion unerwünscht. In der HOHE LUFT_live-Veranstaltung am 8.5. sprach Thomas Vašek mit Rebekka Reinhard über das Böse. Die gesamte Diskussion in der modern life school  können Sie hier anhören.

„Wer was gelten will, muss andere gelten lassen“

Der Applaus ist des Künstlers Brot. Auch wenn es sich nur schwer von Anerkennung allein lebt, enthält dieses Klischee doch einen wahren Kern, der für alle Menschen gilt: Anerkennung ist ein essentieller Teil des menschlichen Miteinander. Auf Respekt, Liebe und die Anerkennung für Leistungen möchte niemand gern verzichten. Doch Anerkennung hat noch eine tiefere Dimension: Durch sie bilden wir eine Identität aus. Erst, indem andere auf uns reagieren, werden wir uns unserer Selbst bewusst. Anerkennung kann so auch bedeuten, negative Reaktionen wie Hass oder Enttäuschung zu erfahren. Bei HOHE LUFT_live am 03.04.2013 in der modern life school in Hamburg diskutierten Thomas Vašek und Heidi Salaverría kontrovers über die verschiedenen Ebenen der Anerkennung. Dabei erörterten sie unter anderem, was es bedeutet, einen Kampf um Anerkennung zu führen, ob man auch auf sie verzichten kann, und ob man nicht auch von Kühlschränken wenigsten ein bisschen mehr Anerkennung erwarten könnte. Anhören können Sie sich die Veranstaltung hier. – Robin Droemer –