Der Feminismus ist präsent wie nie – auf dem Buchmarkt, in der Mode und in den sozialen Medien, und er wird zugleich heftig kritisiert. Zeit für eine Bestandsaufnahme, nicht der Geschlechtergerechtigkeit, sondern des Kampfes dafür. Wie steht es um den modernen Feminismus?
Vor ein paar Monaten feierte »Sex and the City« Geburtstag: Zwanzig Jahre ist es her, dass die Serie zum ersten Mal im Fernsehen lief und in Folge zum Mega-Hit und kulturellen Fixpunkt mehrerer Generationen junger Frauen wurde, die die Serie auch für ihren Feminismus feierten. Schließlich dreht sie sich um vier New Yorker Freundinnen, allesamt: erfolgreich im Job, finanziell unabhängig, sexuell selbstbewusst und mit zahlreichen Affären beschäftigt, über die sie auch offen diskutieren. In einer Interview-Reihe des »Guardian« über die Serie schwärmte ein Fan: »Endlich konnte man über Vibratoren sprechen.« Das war 2003.
Doch als jetzt, anlässlich des Jubiläums, zurückgeschaut wurde, waren viele Frauen – nicht selten die gleichen, die in der Serie damals eine Befreiung sahen – irritiert. Vielen erscheint sie nun gar nicht mehr so feministisch. Sie stören sich daran, dass die Serie nur darum kreist, wie die Protagonistinnen Männer finden. Da sind diese intelligenten jungen Frauen, denen die Welt offensteht – und es geht fast ausschließlich um Sex, Dates, Affären und Hochzeiten.
Außerdem spielt die Serie in der upper class: Die Frauen sind weiß, schön und reich. Was ist mit den Armen? Den Sexarbeiterinnen? Den »Women of Color«? Oder jenen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen?, fragt der Feminismus von heute. Natürlich ist »Sex and the City« kein feministisches Manifest, sondern Unterhaltung, und wurde in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit immer ambivalent gesehen. Aber die Tatsache, dass die Serie, damals und heute, von einem großen Teil des Publikums so unterschiedlich wahrgenommen wird, sagt etwas aus über den Feminismus: Er hat sich ziemlich verändert in den letzten 20 Jahren.
Zum einen ist die Gleichberechtigung fortgeschritten; eine urbane Serienheldin, die sich von Mann zu Mann hangelt und dabei nicht auf die eigenen Orgasmen verzichten will, wäre heute keine Schlagzeile mehr. Aber es ist nicht nur das. Der Feminismus widmet sich heute auch anderen Problemen, nutzt andere Strategien und neue Plattformen. Der Feminismus ist heute nicht nur politisch, sondern mehr denn je auch ein Popkultur-Phänomen. Er ist präsent wie nie in den Zeitungen, den sozialen Medien, der Musik, der Mode und auf dem Buchmarkt – und wird zugleich heftig kritisiert. Das ist ein guter Moment für eine Bestandsaufnahme. Wie steht es um den Feminismus?
Wer sich das fragt, wird konfrontiert mit einem hochgradig diversen Gebilde, den einen Feminismus gibt es nicht, sondern viele Feministinnen und Feministen, zahlreiche Theorien und Strömungen, die einander teilweise auch widersprechen oder kritisieren. Dennoch lassen sich mindestens vier Beobachtungen machen.
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Der Körper ist zurück
Die erste These zum modernen Feminismus lautet: Der Körper ist zurück. Laurie Pennys Buch »Fleischmarkt«, Margarete Stokowskis »Untenrum frei« oder Caroline Rosales’ »Sexuell verfügbar« tragen die neue Aufmerksamkeit für den Körper schon in ihren Titeln. Neu? Ja, denn irgendwann in den 90er-Jahren ist der Körper aus der feministischen Philosophie verschwunden. Der US-amerikanischen Philosophin Judith Butler wird oft vorgeworfen, sie habe diese Richtung vorgegeben. Sie hat sie zumindest bestärkt, als sie in ihrem Bestseller »Das Unbehagen der Geschlechter« von 1990 erklärte, geschlechtliche Identität werde kulturell erzeugt. Menschen würden zu Männern und Frauen erzogen und hätten die Freiheit, »performativ«, durch bestimmte Akte kultureller Selbstermächtigung, das eigene Geschlecht zu »resignifizieren«.
Dass der feministische Diskurs der 90er-Jahre sich darauf konzentrierte, wie Geschlecht sozial hergestellt wird, und den weiblichen Körper weitgehend außer Acht ließ, wurde immer auch kritisiert. Die Historikerin Barbara Duden warf Butler »Entkörperlichung« vor, sie entwerfe die »Frau ohne Unterleib«. Das ist die größte Wende im aktuellen Feminismus, er entscheidet sich für die Frau mit Unterleib. Die meisten Themen, die akut diskutiert werden, haben mit dem Körper zu tun. Es geht etwa darum, dass der Zyklus schambehaftet ist, es geht um Achselhaare, um Abtreibungsgesetze und um Mutterschaft. Es geht auch sehr viel um Schönheitsideale – die Begriffe Body Shaming für die Beleidigung von Körpern, die nicht so aussehen, wie es Betrachtende gern hätten, oder Body Positivity für eine wohlwollende Einstellung zum eigenen, vielleicht nicht normschönen Körper sind aus dem aktuellen Diskurs nicht mehr wegzudenken.
Den weiblichen Körper der Deutungsmacht des männlichen Blicks entziehen
Fast alle Probleme, die ein weiblicher Körper für seine Besitzerin mit sich bringt, weil sie in dieser Gesellschaft lebt, finden ihren Weg in eine öffentliche Diskussion. Dahinter steht das Ziel, den weiblichen Körper der Deutungsmacht des männlichen Blicks zu entziehen, ihn zu normalisieren als Körper, der lebt, schwitzt, blutet, denkt und stillt und eigene Rechte und Bedürfnisse hat, statt nur das schöne Objekt männlicher Begierde zu sein. Dahinter steht auch die Idee, dass ein großer Teil des Leides, das Frauen erfahren oder sich selbst zufügen, letztlich darauf zurückgeht, wie die Gesellschaft mit ihren Körpern umgeht.
Überdeutlich zeigte dies zuletzt die #MeToo-Debatte, die offenbarte, wie alltäglich sexuelle Belästigung für viele Frauen – sei es beim Ausgehen, in Vorstellungsgesprächen oder einfach in der U-Bahn – immer noch ist. Unzählige persönliche Berichte holten eine akademisch-feministische Diskussion in den Alltag und machten die #MeToo-Debatte zu einer Zäsur. Sie führte zu einem echten Nachdenkprozess über das Zusammenspiel von Körpern und Macht und auch darüber, wie unterschiedlich ein und dieselbe Situation wahrgenommen werden kann. Man denke nur an das Phänomen des Manspreading, also der raumgreifenden männlichen Physis in Alltagssituationen. Und die Debatte zeigte auch, dass die Gleichberechtigung vielleicht doch nicht so weit fortgeschritten ist, wie man annahm. Sie hat eine produktive Verwirrung ausgelöst, die auch den Blick für zukünftige Situationen im Alltag schärft.
Interessanterweise blieb die Debatte aber nicht bei Fragen der sexuellen Belästigung stehen, sondern wagte sich auch in einen Graubereich vor, über den bisher fast gar nicht gesprochen wurde: der Sex, den eine Frau nicht will, zu dem sie aber trotzdem einwilligt. In der Kurzgeschichte »Cat Person« von Kristen Roupenian glaubt die junge Protagonistin am Ende eines Dates, dass es einfacher ist, den Sex kurz hinter sich zu bringen, als die schwierige Situation zu navigieren, jetzt – bei ihm zu Hause – doch noch Nein zu sagen. Die Geschichte verbreitete sich im Netz und inspirierte viele dazu, sich zu fragen, was dort passiert. Ist das einfach menschlich? Oder ist die weibliche Sexualität so korrumpiert, dass sie sich unbemerkt darauf ausrichtet, was der Partner wollen könnte? Wie erkennt man in all dem Geflecht sein eigenes Begehren? Das war bemerkenswert, weil es gewissermaßen »ans Eingemachte« ging, an intimste Wünsche, an nie bis aufs Letzte durchschaubare Fragen der Sexualität – und weil trotzdem so viele Menschen aller Geschlechter sich nun bereit zeigten, sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen.
Die Hinwendung zum Körper birgt allerdings auch immer die Gefahr, Geschlechtergruppen doch wieder binär zu zementieren. Das ist die Herausforderung heute: Nicht in einen Geschlechter-Essenzialismus zu verfallen – Frauen sind so, Männer so – und zugleich die körperlichen Unterschiede dort anzusprechen, wo es nötig ist. Die britische Botschafterin in Nord-Mazedonien, Rachel Galloway, twitterte etwa, dass für einen Besuch in Afghanistan keine schusssicheren Westen bereitstanden, die für Oberkörper mit Brüsten gemacht waren. Der Körper darf nicht zum Grund erklärt werden, dass Frauen für solche Einsätze weniger tauglich wären, sondern man muss, aus der Selbstverständlichkeit heraus, dass sie es sind, schauen, wo die Bedingungen (in diesem Fall: die Ausrüstung) angepasst werden müssen.
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Der Gegner ist ein anderer
Früher mussten Feministinnen und Feministen gegen Überzeugungen antreten wie »Frauen gehören an den Herd«. Das sagt heute in westlichen Ländern, zumindest öffentlich, kaum noch jemand. Die Gegnerinnen und Gegner des Feminismus sagen inzwischen: »Natürlich sind wir für Gleichberechtigung, aber die ist doch längst erreicht!« Das bringt Feministinnen und Feministen in die Position, sehr vieles erklären zu müssen. Der Feminismus muss heute seine eigene Existenz rechtfertigen und auch die weniger sichtbare Diskriminierung offenlegen, so die zweite These. Er muss also deutlich machen, dass zwar die rechtliche Gleichstellung in westlichen Ländern weitgehend erreicht, der Weg zur alltagspraktischen Gleichberechtigung aufgrund verinnerlichter geschlechtsspezifischer Stereotype aber noch weit ist. Das tut er vor allem, indem er Perspektiven aufzeigt, die dem männlichen Blick in dieser Gesellschaft entgehen, wie etwa bei #MeToo. Und indem er subtile Machtstrukturen öffentlich macht, die auch vielen Frauen nicht klar sind.
Dazu gehört etwa das Phänomen, dass viele Männer offenbar dazu neigen, bei einem weiblichen Gegenüber von weniger Sachverstand auszugehen, egal wie qualifiziert die Frau sein mag. Nachdem ein Mann der Essayistin Rebecca Solnit das Buch erklärte, das sie selbst geschrieben hatte, platzte ihr der Kragen, und sie erfand den Begriff des Mansplaining. Er beschreibt ein Phänomen und ist zugleich ein Kampfbegriff. Der feministische Aktivismus fällt heute mehr als früher mit der Theorie zusammen. Man kämpft, indem man etwas erklärt, und hofft, dass daraus Taten folgen, schließlich sagen ja alle, sie wollten Gleichberechtigung. Ob das reicht, wird sich noch zeigen müssen. Zurzeit bringt es dem Feminismus aber auch den Vorwurf ein, elitär zu sein, weil er sich angeblich auf theoretische Spitzfindigkeiten konzentriere. Doch das Gegenteil ist der Fall.
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Feminismus ist inklusiver denn je
In den letzten zwei Jahrzehnten bekamen Aktivistinnen mehr Gehör, die dem Feminismus zu Recht vorwarfen, vor allem die Interessen weißer, privilegierter Frauen im Blick zu haben. Dank ihnen ist der Feminismus heute viel intersektionaler, das heißt, er denkt verschiedene Formen der Benachteiligung mit, die Frauen erfahren, etwa wenn sie eine andere Hautfarbe haben, einer bestimmten Klasse angehören oder eine Behinderung haben. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, die meisten Autorinnen feministischer Bücher etwa sind immer noch weiß und privilegiert. Aber die Bewegung ist diverser und mehr darum bemüht zu bedenken, dass eine Sexarbeiterin andere Nöte hat als eine Managerin und diese wiederum andere, wenn sie dazu eine Migrationsgeschichte hat.
Außerdem schließt das viele Erklären, von dem zuvor die Rede war, auch ein, dass akademische Theorien heute viel stärker im Alltag präsent sind. Im Gegenteil zu den 1970er- oder 1980er-Jahren, in denen man schnell an die schwer lesbaren psychoanalytischen Schriften von Luce Irigaray und Julia Kristeva geriet, wenn man sich mit Geschlechtertheorie auseinandersetzen wollte, sind die Erklärerinnen heute auf vielen Plattformen aktiv: auf Facebook, Twitter, Instagram, in Frauenmagazinen und auf Modeblogs.
Autorinnen wie Sophie Passmann, Fatma Aydemir oder Paula Irmschler sind witzig, schlagfertig und brechen feministische Theorie herunter für Millionen von Leserinnen. Margarete Stokowski etwa twitterte neulich, eine Frau habe ihr geschrieben, dass sie aufgrund von Stokowskis Texten jetzt doch ihren Namen bei der Hochzeit behält und sich nicht vom Vater zum Altar führen lässt. Texte wie jene Stokowskis erreichen aber offenbar Menschen, die bisher nicht über patriarchale Rituale nachgedacht haben. Natürlich bedeutet das noch nicht, dass man jetzt alle erreicht, aber es heißt, so die dritte These: Der Feminismus ist heute inklusiver und populärer denn je.
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Der Feminismus ist zu individualistisch
Der Feminismus ist sogar so populär, dass er sich auch als Lifestyle gut verkauft. »Feminist« und »Girl Power« steht auf T-Shirts und Taschen. Aber das heißt nicht, dass man sich auf gemeinsame Ziele einigen könnte, denn, und das ist die vierte These: Es gibt eine Lifestyle-Strömung im Feminismus, die eine solche radikale Subjektivität zum Prinzip gemacht hat, dass sich feministische Ziele darin auflösen.
Der liberale Feminismus etwa hat sich der Wahlfreiheit verschrieben, weil Frauen in patriarchalen Gesellschaften kaum freie Wahl hatten und haben. Heute aber ist daraus die fixe Idee geworden, jede Entscheidung, die eine Frau treffe, sei ein feministischer Akt. Ich kann behaupten, ich bin heute feministisch zur Arbeit gegangen, oder ich bin heute feministisch im Bett geblieben. Ich kann alles, was ich tue, als feministisch adeln, egal wie banal es ist. Und ich kann alles als feministisch umdeuten, egal wie schädlich es für mich oder andere Frauen ist.
Im Choice-Feminismus ist alles möglich und alles feministisch. Nur weiter kommt man auf diese Weise nicht. Weder die Frau, die sich »feministisch« dazu entscheidet, Hausfrau zu werden, noch andere Frauen – da der Fokus so sehr auf der Selbstverwirklichung liegt, ungestört von der Frage, was sie für andere Frauen bedeutet. Ich könnte als Frau etwa ein Modelabel führen, das Näherinnen in Bangladesch ausbeutet, aber wenn ich erfolgreich bin, ist mir der Applaus der Karrierefeministinnen sicher. Niemand sollte von Frauen erwarten, dass sie bessere Menschen sind als jene Männer, die das seit jeher so machen. Aber wenn der hyperindividualisierte Feminismus sich darauf beschränkt, persönlichen Vorteil als politischen Fortschritt auszulegen, schrumpft er zum systemkonformen Beiwerk der Selbstoptimierung. Die auch früher schon fragile Solidarität unter Frauen droht dabei zu zerbröseln.
Empowerment lädt den feministischen Kampf auf den Schultern der einzelnen Frauen ab
Dazu gehört, dass das Zaubermittel, das den Fortschritt herbeiführen soll, indem einzelne Frauen erfolgreich werden, heute oft Empowerment heißt. Frauen sollen ermächtigt werden, sich selbst zu helfen. Dabei fällt alles Mögliche unter Empowerment – auch Dinge wie: zum Krafttraining gehen, ein Schaumbad nehmen oder die ganze Nacht die Frauenknast-Serie »Orange is the New Black« zu gucken. Das sind natürlich gute Beschäftigungen, aber das heißt nicht, dass sie helfen, nicht, dass sie zur Selbstermächtigung beitragen und nicht einmal, ob Selbstermächtigung überhaupt das beste Konzept ist. Es lädt den feministischen Kampf auf den Schultern der einzelnen Frauen ab und sagt zum Trost: Dafür kannst du dir auch aussuchen, was Feminismus ist. Das ist eine Sackgasse.
So auf sich allein gestellt, kann man sich gut vorstellen, dass es einfacher ist zu beschließen, dass Krafttraining mein Feminismus ist, als den komplizierten Verdacht anzugehen, dass meine männlichen Kollegen mehr verdienen als ich. Der Feminismus sollte eigentlich einen Ausweg aus dieser Isolation darstellen.
Die Frage, ob feministische Kämpfe innerhalb des Systems auszufechten sind oder ob es größere Umwälzungen braucht, um das Patriarchat zu stürzen, ist, ähnlich wie die Frage des Körpers, eine der ältesten Konfliktlinien in der Frauenbewegung. Der Feminismus als Lifestyle positioniert sich da klar: innerhalb des Systems. So sehr innerhalb des Systems, dass man – statt Verhältnisse infrage zu stellen – sich auch feministisch die Nägel lackieren kann.
Das kann gefährlich werden. Denn wie die US-amerikanische Philosophin Kate Manne in ihrem Buch »Down Girl« schreibt, steckt hinter Sexismus nicht bloß ein Mensch mit einem individuell schlechten Charakter gegenüber einem Menschen, der nur ein bisschen mehr Selbstbewusstsein finden muss, sondern eine mächtige soziale Logik, die diejenigen bestraft, die aus Geschlechterrollen ausbrechen, auch Männer. Wie eine Ordnungsmacht greift die Misogynie dort ein, wo Menschen gegen dieses Muster verstoßen.
Deshalb passiert es, dass sie sogar gerade dort verstärkt auftritt, wo Geschlechterrollen eigentlich abgebaut werden. Eine der bekannten Erklärungen, warum in Indien trotz sonstigem Fortschritt weiterhin so viele Männer vergwaltigen, ist die, dass sich ihre sexuelle Gewalt gerade gegen die aufkeimende Emanzipation richtet, auffallend viele der Opfer sind moderne arbeitende Frauen. Aus dem gleichen systemischen Grund hat auch die AfD so einen Zulauf – nicht obwohl das Frauenbild der AfD so rückwärtsgewandt ist, sondern gerade deswegen.
Diesen Backlash des Systems hält man nur auf, wenn man ihm auch systemisch begegnet. Mit der produktiven Reflexion, die die #MeToo-Debatte ausgelöst hat, mit dem Zusammenschluss mit anderen Kämpfen wie dem gegen Rassismus und dem gegen Armut, mit echter Solidarität und konkreten Gesetzen. Für eine Welt, in der nicht einzelne Frauen an die Türen klopfen und fragen, ob sie mitmachen dürfen, sondern eine Welt, die alle gemeinsam auf den Kopf stellen, wo es sein muss, und neu aufbauen.
Text: Maja Beckers, Mitarbeit: Greta Lührs
Kunstwerk: Sarah Lucas
Dieser Text stammt aus unserer Ausgabe (4/2019)