Kolumne »Schöne Gedanken«
Physik und Schönheit – für viele Menschen ist das kein harmonisches Paar. Doch für die besten Physiker ist Schönheit eine wichtige Wegweiserin bei der Enträtselung der Natur. Albert Einstein wehrte einmal einen Vorschlag eines Fachkollegen mit »Oh, wie hässlich« ab. Der Nobelpreisträger Frank Wilczek hat nun ein Buch geschrieben, in dem er dem Zusammenhang von Schönheit und Naturgesetzen genauer nachgeht: »A Beautiful Question« ist sein Titel. Darin erzählt Wilczek, wie er und seine Kollegen sich von Idealen wie Einfachheit, Harmonie, Gleichmäßigkeit und Symmetrie leiten lassen, wenn sie ihre Theorien entwickeln. Warum funktioniert das? Weil die Natur in ihrem Wesen schön ist, vermutet Wilczek, und wir Menschen einen Sinn für diese Schönheit haben. Daher sind die Physiker auch überzeugt, noch lange nicht am Ende ihrer Suche nach den letzten Naturprinzipien angelangt zu sein. Ihre aktuellen Theorien sind ihnen noch nicht schön genug.
– Tobias Hürter
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