Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schöne Gedanken

Die Faszination des Hässlichen

Kolumne »Schöne Gedanken« Das Schöne fasziniert und bannt uns. Erstaunlicherweise gilt das auch für das Gegenteil des Schönen: das Hässliche. Der Blobfisch, der als das hässlichste Tier der irdischen Biosphäre gilt, übt eine ganz eigene Faszination auf den Betrachter aus. Auch Kunstwerke wie die Gemälde von den »schreienden Päpsten« von Francis Bacon – sie gehören zu Bacons höchstgehandelten Werken – beeindrucken vor allem durch ihre Hässlichkeit. Die Ästhetik des Hässlichen und die des Schönen treffen sich in den Extremen. Vielleicht kann man sogar sagen: Auch perfekte Hässlichkeit ist Schönheit. – Tobias Hürter

Mit Herz oder Hirn?

»Schöne Gedanken« Wie treffen Sie Entscheidungen, mit dem Herzen oder mit dem Gehirn? Es gibt dazu die Geschichte eines jungen Mannes, der zwischen zwei Frauen steht. Für welche soll er sich entscheiden? Ein Freund rät ihm, eine Pro-Contra-Liste zu schreiben. Er zieht also einen Strich über ein Blatt Papier, schreibt links die Vorteile der einen Frau hin, rechts die Vorteile der anderen Frau, und zählt zusammen. Die eine Frau hat mehr Punkte. In diesem Moment weiß der Mann, welche die richtige ist: die andere! Diese Geschichte zeigt: Bei schwierigen Entscheidungen müssen beide mitspielen, Herz und Gehirn. Und ihr Zusammenspiel nimmt manchmal überraschende Wendungen. – Tobias Hürter

Fehler machen schön

Kolumne »Schöne Gedanken« »Perfekte Schönheit«, das ist ein etablierter Begriff. Aber er ist auch verdächtig. Ist das, was wir schön finden, was uns anzieht, was wir lieben, wirklich perfekt? Ich bestreite das. Anziehend und liebenswert sind oft gerade die kleinen Fehler. Perfektionismus tötet lebendige Schönheit. »Perfektionismus ist die Stimme des Unterdrückers«, schreibt die amerikanische Schriftstellerin Anne Lamott, »der Feind der Menschen. Er hält uns für immer verkrampft und verrückt.« Sie meinte damit vor allem ihre Arbeit als Autorin – doch ich glaube, es gilt für jede Form von Kreativität und Ästhetik. Fehler machen schön! – Tobias Hürter

Die tiefe Schönheit der Natur

Kolumne »Schöne Gedanken« Physik und Schönheit – für viele Menschen ist das kein harmonisches Paar. Doch für die besten Physiker ist Schönheit eine wichtige Wegweiserin bei der Enträtselung der Natur. Albert Einstein wehrte einmal einen Vorschlag eines Fachkollegen mit »Oh, wie hässlich« ab. Der Nobelpreisträger Frank Wilczek hat nun ein Buch geschrieben, in dem er dem Zusammenhang von Schönheit und Naturgesetzen genauer nachgeht: »A Beautiful Question« ist sein Titel. Darin erzählt Wilczek, wie er und seine Kollegen sich von Idealen wie Einfachheit, Harmonie, Gleichmäßigkeit und Symmetrie leiten lassen, wenn sie ihre Theorien entwickeln. Warum funktioniert das? Weil die Natur in ihrem Wesen schön ist, vermutet Wilczek, und wir Menschen einen Sinn für diese Schönheit haben. Daher sind die Physiker auch überzeugt, noch lange nicht am Ende ihrer Suche nach den letzten Naturprinzipien angelangt zu sein. Ihre aktuellen Theorien sind ihnen noch nicht schön genug. – Tobias Hürter

Schönheit mit Down-Syndrom

Kolumne Schöne Gedanken Unser stellvertretender Chefredakteur Tobias Hürter macht sich in seiner neuen Kolumne jeden Monat Gedanken über das Thema »Schönheit«. Wie so oft steckt auch hinter unserem Alltagsverständnis von Schönheit viel mehr als man auf den ersten Blick sieht. Viel Spaß und schöne Gedanken beim Lesen! Schönheit mit Down-Syndrom In Australien macht derzeit ein junges Model Furore, wie es bisher noch keines gab: Die 18-jährige Madeline Stuart, genannt »Maddy«, hat das Down-Syndrom. Menschen mit dieser Gen-Anomalie entsprechen eigentlich nicht den üblichen Schönheitsnormen. Doch wie Maddy zeigt, können sie sexy und schön sein. Maddy hat sich anderthalb Jahre auf ihre Model-Karriere vorbereitet und dabei 20 Kilogramm abgenommen – und es hat sich gelohnt: Das Mode-Label Living Dead Clothing hat Maddy engagiert. Bald soll das erste Shooting steigen. Das Beispiel Maddy kann uns die Augen öffnen: für Schönheit, die aus dem Rahmen fällt. – Tobias Hürter