Intuitionspumpen und Laborethik
Philosophen argumentieren gern mit Gedankenexperimenten. Die sind aber oft weltfremd. Es wäre besser, die Denker würden sich mehr an der Wirklichkeit orientieren. Text: Tobias Hürter Wie wäre es, eine Fledermaus zu sein? Wenn der Körper eines Menschen wie beim Beamen in seine molekularen Einzelteile zerlegt und auf einem anderen Planeten wieder zusammengebaut würde, wäre es dann immer noch derselbe Mensch? Wenn ein Terrorist nur davon abgehalten werden kann, eine Atombombe zu zünden, indem man sein Kind foltert, würden Sie es tun? DAS SIND DREI GEDANKENEXPERIMENTE, über die Philosophen diskutieren, mit denen sie erhellen wollen, was richtig oder falsch, gut oder schlecht, zu tun oder zu lassen ist. Gedankenexperimente sind ein Standardwerkzeug der Philosophen, wie die Petrischale für Mikrobiologen, wie das Teleskop für Astronomen. Aber was können Gedankenexperimente uns zeigen? Was ist ihr »Auflösungsvermögen«, und wo verzerren sie die Wirklichkeit? Das sind selten gestellte Fragen. Viele Philosophen lassen sich zwar auf Gedankenexperimente ein, nicht aber auf eine Diskussion, ob dieses Instrument geeignet ist. Auf den ersten Blick mag dieses Versäumnis nur die Philosophen selbst angehen. Doch …