Alle Artikel mit dem Schlagwort: Technik

Gehirnimplantate – Krankheit als Einfallstor?

Die Furcht vor einem „Brave New World“-Szenario sei durchaus gerechtfertigt, findet unser Gastautor Manuel Güntert. Und zwar gerade weil es wahrscheinlich ist, dass Menschen sich im Zweifelsfall für technische Möglichkeiten entscheiden würden. Daher sei jetzt ein guter Zeitpunkt, sich wichtigen Fragen zu stellen. Ein Essay über Gehirnimplantate, moralische Fragen und darüber, was heute schon möglich ist. Text: Manuel Güntert Am 16. August 2022 hat das World Economic Forum WEF auf seiner Website einen Artikel von Kathleen Philips, der Vizedirektorin des R&D Technologiekonzerns, publiziert. Dieser beschreibt, wie Erweiterungstechnologien die Art, wie wir (zusammen-)leben, grundlegend verändern können. Umgehend und fast ausschließlich ist er von alternativen Medien aufgegriffen worden. Dort ist er, äußerst vorsichtig ausgedrückt, nicht nur wohlwollend besprochen worden. Das wiederum hat das offenbar sensible WEF veranlasst, die ursprüngliche Version mit einer Warnung vor gezielten Fehlinterpretationen und Fehlinformationen zu versehen. Was nun hat den Anlass zu diesem kleinen Sturm im alternativen Wasserglas gegeben? Zäumen wir das Pferd von hinten auf. Der Artikel schließt mit den Worten, dass es um Technologie geht, die uns unterstützt und die imstande …

HOHE LUFTpost – Marvin Minsky ist tot – vorläufig

HOHE LUFTpost vom 29.01.16: Marvin Minsky ist tot – vorläufig Am 24. Januar starb Marvin Minsky, der große Pionier der Künstlichen Intelligenz, im Alter von 88 Jahren. »Er vereinte den Wissensdurst eines Forschers mit dem Wahrheitsstreben eines Philosophen«, schrieb die New York Times. In den 1950er Jahren, als Computer noch tumbe, sperrige Klötze waren, sah Minsky voraus, dass sie sich der menschlichen Intelligenz rapide annähern würden, und im Rückblick haben sich viele seiner Prognosen bewahrheitet. Weniger bekannt ist, dass Minsky auch die umgekehrte Annäherung prophezeite: dass Menschen sich unsterblich machen können, indem sie ihren Geist vom angespannten Gehirn auf Chips und Festplatten überspielen. Er war Extropianer, also überzeugt davon, dass wir Menschen in radikal anderer physikalischer Form leben können. Kurz vor seinem Tod unterschrieb er einen offenen Brief zur Kryonik: dem schonenden Einfrieren von Menschen kurz nach ihrem Tod, in der Hoffnung, sie mit Technologien der Zukunft wiederbeleben zu können. Gut möglich, dass Minskys Gehirn nun in einem Tiefkühlfach liegt. Man mag über so etwas den Kopf schütteln. Aber das taten die Spötter einst auch über …