Autor: Greta Lührs

Was nützt die Nutzenfrage?

Prognosen über den Arbeitskräftemangel in Deutschland, verursacht durch den demografischen Wandel, begegnen einem gerade in den Beiträgen zur Flüchtlingsdebatte. Werden nicht in den nächsten Jahren tausende Arbeitskräfte aus dem Ausland hinzugezogen, haben wir hier höchstwahrscheinlich ein großes Problem, sagen die Zahlen. Sie werden von den Verfassern verwendet, um auf den volkswirtschaftlichen Nutzen hinzuweisen, den Deutschland aus denen ziehen kann, die hier Zuflucht suchen vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Tod. Aber kann die Frage, welchen Nutzen Flüchtlinge bringen, dafür relevant sein, ob sie Hilfe verdienen?

Im Luxus des Denkens

Philosophie ist Luxus. Der Überzeugung ist zumindest Siegfried Reusch, Chefredakteur und Mit-Herausgeber des Philosophie-Journals „Der Blaue Reiter“, das dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert. Auf dem Gebiet der philosophischen Zeitschrift, getragen von der Ambition, Philosophie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, ist Reusch ein echter Pionier.

»Wenn du etwas kannst, dann hast du Verantwortung«

Van Bo Le-Mentzel bezeichnet sich selbst als »Karma-Ökonom«. Der ausgebildete Architekt hat die »HartzIV-Möbel« erfunden – eine Reihe leicht nachzubauender Möbel, deren Baupläne frei zugänglich sind. Er hat verschiedene Crowdfunding-Projekte wie die Karma-Chakhs oder die Vortragsreihe #dclass ins Leben gerufen und setzt sich für Open Source und Sharing-Konzepte ein. Am 14. März 2015 war Van Bo Le-Mentzel als Referent beim Hamburger Kongress Work in Progress zu Gast. HOHE LUFT traf ihn dort zum Interview. Darin erklärt er, was sowohl Eigentum als auch persönliche Fähigkeiten mit Verantwortung zu tun haben und wieso man sich an Spiderman ein Beispiel nehmen sollte. Teile aus dem Interview erscheinen außerdem in unserer Sonderbeilage »Verantwortung« (ab 21.05. im Handel). 

Miteinander oder gegeneinander? Die neue HOHE LUFT

Ab morgen im Handel: Miteinander oder gegeneinander? Der Islam und die Aufklärung  Die Attentate von Paris und Kopenhagen spielen denen in die Karten, die tiefverankerte Werte der westlichen Welt durch den Islam bedroht sehen und „gegen die Islamisierung des Abendlandes“ auf die Straße gehen. Doch wie steht es bei uns um Werte wie Freiheit, Toleranz und Vielfalt? In der neuen Ausgabe HOHE LUFT plädieren wir für eine Kultur des offenen Miteinanders. Weitere Themen sind dieses Mal: Was macht Musik so besonders? Wieso Selbstoptimierung gar nicht so schlecht ist, Karl-Otto Apel im Interview, Was heißt „psychisch krank“? Und: Martin Heidegger gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Doch neue Antisemitismus-Vorwürfe treffen seine Philosophie schwer (siehe dazu auch unsere Online-Beiträge). In einem Schwerpunkt zum „Fall Heidegger“ äussern sich führende Experten, darunter Marion Heinz, Günter Figal und der ehemalige Heidegger-Schüler Rainer Marten zu den Enthüllungen. Hier geht es zum neuen Inhaltsverzeichnis. Heft bequem und versandkostenfrei nach Hause liefern lassen? Bitte hier entlang. Wie gefällt Ihnen die neue Ausgabe? Schreiben Sie uns unter redaktion(at)hoheluft-magazin.de, auf unserer Facebookseite oder …

Schwarze Stellen und „grosse Politik“. Zur Umstellung der Heidegger-Kontroverse

Reinhard Mehring lehrt Politikwissenschaft und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Er ist Autor der Carl-Schmitt-Biografie und wirft einen kritischen Blick auf die Rezeption von Heideggers Schwarzen Heften. Sich dabei nur auf die antisemitistischen Stellen zu berufen, sei zu verkürzt. Viel mehr gilt es Heideggers Intention hinter seiner Gesamtausgabe zu betrachten: ein neues Denken zu etablieren. Dem „Fall Heidegger“ ist auch ein Schwerpunkt im neuen HOHE LUFT Heft gewidmet, das morgen erscheint.

Fall Heidegger: Begeistert von Hitler

Im Deutschen Literaturarchiv in Marbach liegt der Briefwechsel zwischen den Brüdern Martin und Fritz Heidegger. Sie dürfen von der Forschung eingesehen, aber nur nach Genehmigung der Erben zitiert werden. Dabei sind sie ein entscheidendes Dokument im Rätsel um Heideggers Antisemitismus. Und sie sprechen eine deutliche Sprache… Der Fall Heidegger ist ein Schwerpunktthema der neuen HOHE LUFT Ausgabe, die am 19. März erscheint. Verschiedene Experten äußern sich darin über die Verstrickung von Heideggers Philosophie mit den Idealen des Nationalsozialismus. „Heidegger war kein Ahnungsloser“ schreibt Marion Heinz von der Universität Siegen. Entgegen der Annahme, Heidegger hätte schon früh mit der NS-Ideologie gebrochen, zeugen die Briefe an seinen Bruder zu Beginn des NS-Regimes von einer „bruchlosen Unterstützung der NS-Bewegung“. Die Briefe sind, wie Marion Heinz darlegt, ein weiterer Mosaikstein aus denen gerade im Lichte der Neuveröffentlichungen aus Heideggers Nachlass ein neues, dunkles Bild des Freiburger Philosophen entsteht. Den Beitrag von Marion Heinz können Sie in voller Länge im neuen Heft lesen. Dazu spricht Günter Figal über seinen Rücktritt als Vorsitzender der Heidegger-Gesellschaft im Januar 2015 und der Heidegger-Schüler Rainer Marten …

Mein Job ist dein Job

Roboter nehmen uns die Arbeitsplätze weg. Wie wäre es mit teilen? Laut einer Studie der Universität Oxford werden bis zum Jahre 2030 ca. 47 Prozent aller Arbeitsplätze in den USA durch Maschinen ersetzt. Dass Arbeitsabläufe automatisiert werden, ist menschheitsgeschichtlich nichts Außergewöhnliches. Berufe sterben eben aus, dafür kommen neue dazu. Aber im digitalen Zeitalter verschwinden schneller mehr Jobs als neue Tätigkeitsfelder entstehen können – vermuten Sozialforscher.