Im Alten Griechenland #3: Bei Heraklit
Ich entschied mich, einen Philosophen aufzusuchen, von dem ich schon viel gehört hatte: Heraklit. Mir war zu Ohren gekommen, dass er gesagt haben soll, dass alles fließt und dass man nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen könne. Der konnte ja unmöglich nur über sich selbst nachdenken, vermutete ich. Ich traf ihn als alten, offenbar ziemlich wohlhabenden Mann in Ephesos. Da ich ihn nicht gleich mit der Sache mit dem Fluss behelligen wollte, fragte ich ihn – auch wenn ich schon befürchtete, dass seine Antwort der von Thales und Chilon ähneln würde – doch als erstes danach, womit er sich in seinem Philosophenleben denn am meisten beschäftigt hätte. ἐδιζησάμην ἐμεωυτόν edizesámen emeouton Das war seine Antwort. Ich hatte es ja befürchtet. Wieder tauchte dieses „ich selbst“ in dem Satz auf: ἐμεωυτόν bedeutete, wenn auch wieder in einem etwas anderen Dialekt, „mich selbst“ oder „mir selbst“. Aber was ist die Bedeutung von ἐδιζησάμην? Schnell schlug ich in meinen Wörterbüchern nach und fand, dass es zu διζημαι gehört, also bedeutet, dass man nach etwas sucht, indem man …