Wohin bewegen wir uns?
Fortschritt – für die einen klingt das nach einem Versprechen. Nach Entwicklung, höher, schneller, weiter, moderner. Andere wittern in ihm Gefahr. Abwege, Überforderung. Früher war ja schon alles besser. Vielleicht ist es Zeit, Fortschritt neu zu denken. Text: Thomas Vašek Unter »Fortschritt« verstehen wir zumeist eine durch menschliches Handeln herbeigeführte Veränderung zum Besseren. Der Begriff hat also eine positive Konnotation; meist meinen wir damit eine erstrebenswerte Entwicklung. Doch der Fortschrittsbegriff hat seine Tücken. Einerseits bezeichnen wir damit eine reale Veränderung. Wir behaupten also, dass es Fortschritt wirklich gibt oder gegeben hat. Zugleich drückt der Glaube an den Fortschritt aber auch die Zuversicht aus, dass sich die Dinge in Zukunft zum Besseren verändern werden oder wenigstens verändern können. Aber woher wissen wir, was »das Bessere« ist? Im Alltag reden wir von Fortschritt vor allem im Hinblick auf ein bestimmtes Ziel. Zum Beispiel sagen wir, dass ein Heilungsprozess »Fortschritte« macht, wenn man dem Ziel der Gesundung näherkommt. Ähnlich sprechen wir von Fortschritten beim Erlernen einer Sprache oder beim Lösen eines Problems. Unter Fortschritt im historischen Sinne verstehen …