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HOHE LUFTpost – Von Weibchen, Männchen und anderen

HOHE LUFTpost vom 24.04.15: Von Weibchen, Männchen und anderen

Viele Menschen betrachten sich entweder als Frau oder als Mann. Aber nicht alle. Manche Menschen fügen sich nicht in eine dieser zwei Geschlechter, sie sehen sich irgendwo dazwischen. Diese Menschen haben es nicht einfach, damit anerkannt zu werden. Manchmal werden sie diskriminiert. Zu fest verwurzelt sind die Geschlechterkategorien in unserem Denken. Und in unserer Sprache.

Sonst aber spricht wenig für die simple Männlich-vs.-weiblich-Weltsicht. Viele Begriffe wechseln ihr Geschlecht von Sprache zu Sprache: »der Mond«, »la luna«, »die Sonne« und »il soleil« sind berühmte Beispiele. Auch bei Menschen ist die Sache komplizierter, als ein flüchtiger Blick zwischen ihre Beine suggeriert. So erfuhr kürzlich eine schwangere Australierin zufällig bei einer Untersuchung, dass ihr Körper genetisch gesehen überwiegend männlich ist: Die Zellen haben ein X- und ein Y-Chromosom statt zwei X-Chromosomen.
Das Problem liegt also nicht bei denen, die sich irgendwo zwischen Mann und Frau sehen, sondern bei jenen, die kein Dazwischen kennen wollen. Die Geschlechter sind nicht so einfach – und die Polarität zwischen ihnen verliert nichts von ihrer Spannung dadurch, dass Menschen von beiden Polen etwas haben, in unterschiedlichen Gewichtungen. So wie auch der Mond eine männliche und eine weibliche Seite hat.

– Tobias Hürter

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