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Risiko und Selbstbestimmung

Was macht es heute für viele junge Menschen so attraktiv, sich selbstständig zu machen? Offenbar ist es verlockend, sein eigener Chef zu sein. Aber wird nicht der Ruf nach Absicherung und klaren Strukturen ebenfalls immer lauter? Das Bedürfnis nach Sicherheit steigt heute in fast allen Lebensbereichen. Ein Bedürfnis, das ein Start-Up-Unternehmen, das vor allem anfänglich mit Risiken verbunden ist, kaum befriedigt.
Jean-Paul Sartre (1905 – 1980) war als Vertreter des Existentialismus der Ansicht, dass Leben überhaupt erst im Begreifen und Benutzen der eigenen Freiheit stattfindet. „Der Mensch ist nichts anderes als wozu er sich macht“ sagte er. Da der Mensch für sich selbst, sein Leben und seine Identität selbst verantwortlich ist, muss er auch selbst handeln. Sich in vorgefertigte Formen einzufügen, wird der dem Menschen eigentümlichen Freiheit nicht gerecht. Dass der Mensch frei ist, ist sowohl ein Segen als auch ein Fluch. Denn er kann niemanden für sein Handeln verantwortlich machen als sich selbst, hat aber gleichzeitig die Möglichkeit und die Pflicht, über sich selbst zu bestimmen.

Selbstbestimmung spielt sicherlich eine große Rolle bei der Frage ob man ein Unternehmen gründen sollte. Dafür muss man den Preis zahlen, auf größtmögliche Sicherheit zu verzichten. Doch wer nichts Neues wagt und nur auf Sicherheit bedacht ist, lebt nicht – sondern tröpfelt sinnlos daher. Im Risiko liegt etwas, das man als schöpferisches Potential beschreiben kann, welches einen selbst zum Handeln antreibt. Im selbstbestimmten Handeln sah Sartre die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Etwas, das heute viele in ihrem Beruf suchen. Man spricht nicht umsonst davon, sich „eine Existenz aufzubauen“. Unter diesem Aspekt scheint einem die Selbstständigkeit als Unternehmer etwas zu bieten, das man als Angestellter weniger bekommt. Man geht zwar ein Risiko ein, hat aber die Freiheit, selbst zu bestimmen, was man tun will und bekommt außerdem die Chance, Dinge zu verändern. Es gibt also auch philosophisch betrachtet einige Gründe, weshalb man die Begeisterung für die Selbstständigkeit nachvollziehen kann.

Um Unternehmer und Neugründer dreht sich auch alles bei der diesjährigen kreativen Wirtschaftsmesse „phase:zwei“ in Hamburg. Jenen, die das Risiko der Selbstständigkeit eingegangen sind, bietet die Messe Möglichkeiten der Vernetzung und des Austausches mit anderen Unternehmen.

 – Greta Lührs

Veranstaltungshinweis:

phase:zwei Wirtschaftsmesse (19.-20.09.2013),

In der MagnusHall
Amsinckstr. 70
20097 Hamburg,
täglich von 09:30-18:00 Uhr

WIR VERLOSEN GEMEINSAM MIT PHASE:ZWEI 5×2 TICKETS FÜR DIE DIESJÄHRIGE WIRTSCHAFTSMESSE.                                                          

Lösen Sie dafür einfach folgendes Rätsel (Antworten bitte an info@hoheluft-magazin.de):

Das Muttersöhnchen

Mit den Frauen hatte er es nicht so. Eine Autorität der Philosophiegeschichte sagt ihm nach, »dass keine Frau, mit Ausnahme seiner Mutter, jemals in seinem Leben eine Rolle gespielt hat«. Ein anderer Historiker bezeichnet ihn als »Prototyp des zerstreuten Professors« und weiß zu berichten: »In Edinburgh sah und hörte man ihn wiederholt auf den Straßen schwadronieren, in Trance, nur halb bekleidet und am ganzen Körper zuckend, mit seltsame affektierter Stimme hitzig mit sich selbst debattierend.« Resumee des Historikers: »Er hatte praktisch keine Chance, eine Frau zu finden.« Erstaunlich, dass dieser Kauz die Volkswirtschaftslehre praktisch im Alleingang neu erfand. Natürlich hatte sich die Menschheit auch schon vor ihm mit ökonomischen Fragen beschäftigt. Aber er gab all den ungeordneten Ideen den festen theoretischen Rahmen, der die Ökonomie bis heute trägt. Dabei ist es etwas unglücklich, dass sein Name mit einem Gedanken verbunden wird, den er so nie vetrat: »Selbstsucht lohnt sich immer.« Das hat er in dieser irrigen Einfachheit nie gesagt. Tatsächlich schrieb er: »Mag man den Menschen für noch so egoistisch halten, es liegen doch offenbar gewisse Prinzipien in seiner Natur, die ihn dazu bestimmen, an dem Schicksal anderer Anteil zu nehmen, und die ihm selbst die Glückseligkeit dieser anderen zum Bedürfnis machen, obgleich er keinen anderen Vorteil daraus zieht, als das Vergnügen, Zeuge davon zu sein.« Eine seiner größten Leistungen war die Erkenntnis, wie wichtig Arbeitsteilung und Spezialisierung für die Entwicklung der Produktionsprozesse sind. Wer war es?

– Tobias Hürter

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