Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sibylle Anderl

»Unsicherheit ist ein entscheidender Teil von Wissenschaft und kein Makel«

Sibylle Anderl ist Astrophysikerin, Philosophin und Journalistin. Wir fragten sie, was sie für real hält, vor welchen Herausforderungen die Wissenschaft in einer Pandemie steht und was sie Außerirdische fragen würde, sollte sie ihnen begegnen. Interview: Thomas Vašek Fotos im Heft: Katrin Binner Es gibt wohl nicht viele Philosophinnen, die schon einmal nächtens auf knapp 5000 Meter Höhe in der chilenischen Atacamawüste am Teleskop standen, um den Sternenhimmel zu beobachten. Die Astrophysikerin und Philosophin Sibylle Anderl hat über interstellare Stoßwellen promoviert und arbeitete mehrere Jahre in der Wissenschaft, unter anderem zu Fragen der Sternentstehung und der Philosophie der Astrophysik. Heute ist sie Mitherausgeberin der Politik- und Kulturzeitschrift »Kursbuch« und Wissenschaftsredakteurin der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Dort schreibt Anderl über die Forschung zur Coronapandemie, die sie auch als Wissenschaftstheoretikerin vor viele schwierige Fragen stellt. HOHE LUFT: Frau Anderl, sind Sie sicher, dass unsere Interviewsituation jetzt real ist – und dass wir uns nicht in einer Computersimulation befinden? SIBYLLE ANDERL: Das ist in der Tat eine nicht ganz abwegige Frage, die eine lange philosophische Tradition hat. Und in der …

Woher komme ich? Die neue Ausgabe HOHE LUFT

Liebe Leserin, Lieber Leser, HOHE LUFT schreibt Geschichte: Das Magazin für alle, die Lust am Denken haben, wird 10 Jahre alt. Zehn Jahre, das ist eine lange Zeit. HOHE LUFT hat sich verändert. Wir sind vorsichtiger in unseren Urteilen geworden, interdisziplinärer, offener in unserer Haltung. Denn gerade in einer Zeit der Unsicherheit müssen wir bereit sein, eigene Meinungen kritisch zu überdenken – und gegebenenfalls auch zu revidieren. Im Schwerpunkt unserer Jubiläumsausgabe (1/2022) fragen wir: Woher komme ich? Wir möchten Sie inspirieren, über das Thema Geschichte neu und anders nachzudenken. Lesen Sie über Bedeutung von Erinnerung und Tradition; die Rückkehr der Renaissance; und den autobiografischen Zugang zu unserer Geschichte über die Storys, die wir uns und anderen erzählen. Zwei prominente Historiker teilen ihre Einsichten: Götz Aly erklärt im großen Interview, wie aus dem Nationalsozialismus ein Massenphänomen werden konnte. Und Heinrich August Winkler reflektiert die aktuell wieder viel debattierte These des deutschen »Sonderwegs« aus philosophiegeschichtlicher Perspektive. Außerdem im Heft: Die Astrophysikerin und Philosophin Sibylle Anderl im Gespräch über Außerirdische und Wissenschaft in der Pandemie; ein Essay des …