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„Es muss nicht alles einen Zweck haben“

Auf dem 20. Philosophicum in Lech bitten wir die Vortragenden des Symposiums zum Gespräch in der HOHE LUFT-Leselounge. Der österreichische Bestseller-Autor und Mitinitiator des Philosophicums Michael Köhlmeier hat mit uns über das diesjährige Thema „Gott und die Welt – Philosophieren in unruhiger Zeit“ gesprochen.

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Michael Köhlmeier im Gespräch mit Greta Lührs

Ist Religion das Thema der Stunde?

Nein. Zu sagen, dass Religion wieder zum Thema wird, kommt der Frage gleich: „Kommt der Minirock wieder?“ – Es ist eine Modebewertung. Religiöse Menschen würden nie von einer „Rückkehr der Religion“ sprechen! In Wahrheit diskutieren Atheisten über genau diese Frage.

Welches Thema beschäftigt Sie zurzeit?

Geld. Inzwischen ist Geld losgelöst von jeder Realwirtschaft. Es führt mitunter ein mysthisches Leben, gleich einem Tabernakel, in das niemand mehr wirklich hineinschauen kann.

Sich in den Bergen treffen und philosophieren – bewirkt das etwas? Was können Philosophen tun?

Womöglich muss es gar keinen Zweck haben. Dieses Zweckdenken untersteht der Kategorie des Geldes. Oft ist das, was wir ohne direkten Zweck verfolgen, genau das, was uns am meisten Freude macht.

Ihr bisheriger Aha-Moment dieses Philosophicums?

Bei einer Diskussion mit Konrad Paul Liessmann meinte er, dass die vorherrschende Idee der Gleichheit die Ursache vieler Kriege sei; das war ein Gedanke, der mir einen Ansporn gab bis nächstes Jahr darüber nachzudenken!

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