Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lisa Herzog

»Warum lassen wir es zu, dass bestimmte Arbeit als so viel wertvoller betrachtet wird als andere?«

Die Philosophie-Professorin Lisa Herzog befasst sich viel mit der Gestaltung der Arbeitswelt. Wir sprachen mit ihr über deren soziale Komponente, über Digitalisierung, Selbstverwirklichung und die Bedeutung von Demokratie in Unternehmen. Wie sind Finanzmärkte moralisch zu bewerten? Was bedeutet gute Arbeit in der digitalen Welt? Und wie viel Demokratie braucht die Wirtschaft? Es sind Fragen an der Schnittstelle zwischen Ökonomie, Philosophie und Politik, die Lisa Herzog interessieren. Die 36-jährige Professorin an der Universität Groningen (Niederlande) knüpft damit an eine alte Tradition an. Schon zu Zeiten von Adam Smith und Karl Marx standen politische Ökonomie und ­Philosophie in einem engen Verhältnis. Doch Herzog forscht nicht nur zur Ideengeschichte, sondern auch zu ganz aktuellen Fragen der Wirtschafts- und Arbeitswelt, wie etwa den Auswirkungen der Digitalisierung oder der Rolle der Ethik in Unternehmen. Stets geht es Herzog, die von der Gesellschaftskritik der »Frankfurter Schule« geprägt ist und zusammen mit Axel Honneth geforscht hat, auch um soziale und politische Zusammenhänge – und damit um die Frage, wie sich Wirtschaft mit Gerechtigkeit vereinbaren lässt. Dabei scheut sie sich nicht vor brisanten …

Zu dumm für die Zukunft? Unsere Ausgabe 3/2020 ist da!

Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an die Zukunft denken? Haben Sie lachende Kinder in gesunden Wäldern vor Augen – oder sehen Sie Hamburg im Hochwasser versinken? Vielen erscheint die Zukunft heute bedrohlicher und ungewisser denn je. Wir fragen uns, ob wir überhaupt die nötigen Kompetenzen besitzen, um mit den Problemen von morgen fertig zu werden – und ob nicht bald ohnehin eine technologische Hyperintelligenz das Steuer übernehmen wird. Im Guten wie im Schlimmsten. In unserem Titelessay ergründen wir, wie sich »dumm« und »klug« in einer Welt verhalten werden, die wir noch gar nicht beschreiben können. Extremen Zukunftsszenarien steht allerdings eine gesellschaftliche Gegenwart entgegen, die die lau­warme Mitte sucht, wie Maja Beckers in ihrem Essay schreibt. Die digitale Transformation ist schon jetzt in vollem Gange – wie sich dies in einer neuen Dominanz der männlichen Norm bemerkbar macht, erklärt Rebekka Reinhard. Allen gängigen Normen entzieht sich die 88-jährige Freiburger Künstlerin Helga Marten, die ihre philosophischen Betrachtungen über Malerei als Akt der Freiheit in einem Interview erklärt. Und ein weiteres Interview gibt es im …