HOHE LUFT
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Was Kunst kann

Kunst ist angenehm, denn Kunst unterhält. Kunst ist der Vergnügungsdampfer, auf dem wir anheuern, wenn wir mal wieder eine Pause von all den wirklich wichtigen Dingen brauchen. Mitnichten, so Immanuel Kant. Als Domäne der Schönheit bedarf die Kunst einer weitreichenden Wertschätzung.

Wäre Kunst nur ein Spiel, dass unsere Unterhaltungssucht befriedigt, würde sie sich kaum von unseren leiblichen Bedürfnissen unterscheiden – etwa wenn man sich kratzt, wenn der Rücken juckt, oder etwas isst, wenn der Magen knurrt. Das Stillen des Hungergefühls empfinden wir in diesem Fall als angenehm. Sobald wir jedoch satt sind, ist es mit dem Interesse am Essen vorbei.
Im Gegensatz zu profanen Lustgefühlen ist die Erfahrung von Schönheit an keinerlei Interesse gebunden – Schönheit erschöpft sich nicht. Vielmehr hegen wir der Kunst gegenüber ein interesseloses Wohlgefallen.

Doch interesselos heißt noch lange nicht wertlos. Denn Kunst kann durchaus etwas leisten. Zum einen besitzt sie die Fähigkeit, uns lebhaft mit einer anderen Version der Realität zu konfrontieren. Im Kontakt mit einem Werk eröffnet sich dem Betrachter, wie anders die Welt auch sein könnte. Doch diese Konfrontation bereichert nicht nur die Fantasie. Sie attackiert unsere Gewohnheiten und stellt die Dogmen unseres Denkens bloß, indem sie uns einen neuen Modus zur Erfassung der Welt bereitstellt.

– Robin Droemer

 

VERANSTALTUNGSHINWEIS

Ein Beispiel dafür, wie Kunst als politisches und gesellschaftliches Sprachrohr fungieren kann:

ART WORKS

Junge israelische Kunst auf Welttournee
10. – 15. September 2014
München – Praterinsel

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