HOHE LUFT
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Philosophie im Twitter-Stil

Was tut man, wenn man ein paar Minuten totzuschlagen hat, an der Bushaltestelle, im Stau, beim Friseur? Genau: Man checkt sein Smartphone – und üblicherweise scrollt man sich dann durch die belanglosen Statusmeldungen auf Facebook oder Twitter. Wie wäre es, sich stattdessen den wirklich großen Fragen zu widmen? Dazu gibt es jetzt eine App: »Big Questions? Short Answers!«

Das Prinzip ist einfach: Man wählt sich eine Frage aus einem der zwanzig Themenbereiche – von »Leben« über »Liebe«, »Tod« und »Sex« bis »Zeit« – und versucht, sie für sich zu beantworten. 140 Zeichen hat man dafür Platz, genauso viel, oder besser gesagt wenig, wie für ein Posting auf Twitter. Und damit man nicht nur einsam vor sich hin philosophieren muss, kann man auch die Antworten anderer Nutzer lesen und bewerten, und mit ihnen diskutieren.

Nur 140 Zeichen für so große Fragen wie »Ist Glaube unvernünftig?«, »Wie sieht das Jenseits aus?«, »Wie fühlen Sie sich nach dem Onanieren?«, das scheint unmöglich wenig Platz zu sein. Aber hier tritt ein segensreicher Effekt ein, den auch Fans von Twitter kennen: Die Enge zwingt den Nutzer, seine Gedanken auf den Punkt zu bringen, statt sie großflächig auszuwalzen. Schon um diesen Effekts zu erfahren, lohnt es sich, die App auszuprobieren.

Die Idee und Konzeption der App stammt Sebastian Freisleder, der Lehrer für Deutsch und Religion in Garching bei München ist, also von Berufs wegen mit großen Fragen und mit der Twitter-Facebook-Generation zu tun hat.

Die App gibt es für iOS, also iPhone und iPad: App-Store-Link Die Leichtversion mit 40 Fragen ist kostenlos, die Vollversion mit zehnmal so vielen Fragen kostet derzeit 2,69 Euro.

Tobias Hürter

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