HOHE LUFTpost – Warum Einstimmigkeit fast immer falsch ist
HOHE LUFTpost ist zurück aus der Winterpause! Heute: Warum Einstimmigkeit fast immer falsch ist (22.01.16) Willkommen im neuen Jahr! Beginnen wir es mit einer kontroversiellen Einsicht: Wenn zu viele Menschen einer Meinung sind, dann ist was faul! Ein Team australischer und französischer Forscher hat diese These nun auf überraschende Weise bestätigt: Sie ahmten den klassischen Test von Augenzeugen zur Identifizierung von Tatverdächtigen nach, mischten den Verdächtigen also in eine Reihe von unbeteiligten Komparsen, aus denen die Zeugen ihn rauspicken sollten. Waren sich die ersten drei Zeugen einig, so stieg die Wahrscheinlichkeit, dass sie richtig lagen. Dann aber sank die Wahrscheinlichkeit mit jedem Zeugen, der mit den vorigen übereinstimmte – bis sie ganz auf Zufallswahrscheinlichkeit herabgesunken war! Zu viel Einigkeit ist also verdächtig. Ein eindrucksvolles Argument für eine offene Gesellschaft, und für einen guten Vorsatz für dieses Jahr: Mehr Widerspruch! – Tobias Hürter