Worauf wir bauen können
Oder: Warum wir in haltlosen Zeiten vor allem eines brauchen – eine eigene Haltung, die uns durchs Leben navigiert. Text: Rebekka Reinhard, Tobias Hürter, Thomas Vašek Irgendwas stimmt nicht mehr, und keiner weiß warum. Die Menschen können nicht mehr vernünftig miteinander reden, nicht mehr miteinander diskutieren. Die Flüchtlingsfrage entzweit Freundeskreise, ja ganze Familien. Man fetzt sich wegen Trump, regt sich auf über die »Eliten«, schimpft auf Merkel und die Politik. Und jeder glaubt, es besser zu wissen als der andere. Auf Facebook herrscht mittlerweile ein Erregungs- und Empörungspegel, der kaum noch auszuhalten ist. Dabei gäbe es genug Gründe für ein wenig Zuversicht. Ökonomisch geht es uns gut; rund 60 Prozent sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden, wie eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergab. Die Flüchtlingskrise scheint halbwegs im Griff zu sein, die demokratischen Verhältnisse wirken stabil, ein Phänomen Trump blieb uns bisher erspart. Die Deutschen könnten also durchaus optimistisch in die Zukunft blicken. Und doch scheint es, als wäre das Gegenteil der Fall. Überall herrschen Angst, Besorgnis und Wut. Laut Allensbach- Zahlen sieht …