Alle Artikel mit dem Schlagwort: Gedankenexperimente

Intuitionspumpen und Laborethik

Philosophen argumentieren gern mit Gedankenexperimenten. Die sind aber oft weltfremd. Es wäre besser, die Denker würden sich mehr an der Wirklichkeit orientieren. Text: Tobias Hürter Wie wäre es, eine Fledermaus zu sein? Wenn der Körper eines Menschen wie beim Beamen in seine molekularen Einzelteile zerlegt und auf einem anderen Planeten wieder zusammengebaut würde, wäre es dann immer noch derselbe Mensch? Wenn ein Terrorist nur davon abgehalten werden kann, eine Atombombe zu zünden, indem man sein Kind foltert, würden Sie es tun? DAS SIND DREI GEDANKENEXPERIMENTE, über die Philosophen diskutieren, mit denen sie erhellen wollen, was richtig oder falsch, gut oder schlecht, zu tun oder zu lassen ist. Gedankenexperimente sind ein Standardwerkzeug der Philosophen, wie die Petrischale für Mikrobiologen, wie das Teleskop für Astronomen. Aber was können Gedankenexperimente uns zeigen? Was ist ihr »Auflösungsvermögen«, und wo verzerren sie die Wirklichkeit? Das sind selten gestellte Fragen. Viele Philosophen lassen sich zwar auf Gedankenexperimente ein, nicht aber auf eine Diskussion, ob dieses Instrument geeignet ist. Auf den ersten Blick mag dieses Versäumnis nur die Philosophen selbst angehen. Doch …

Kopf hoch! Unsere Ausgabe 4/20 ist da

Corona und erst einmal kein Ende in Sicht. Oder glauben Sie, dass wir in naher Zukunft zur einstigen Normalität zurückkehren? Und wenn nicht, muss das schlecht sein? Vielleicht könnte uns eine künftige Unnormalität viel Gutes nicht nur in technologischer Hinsicht, sondern auch in Sachen Menschlichkeit bescheren: In unserem Titelessay fragt Chefredakteur Thomas Vašek, wie wir aus der Sorge um unsere Zukunft eine Sorge füreinander schöpfen können. Im großen Interview spricht die israelische Soziologin Eva Illouz über Wahrheit, über ihre Rolle als öffentliche Intellektuelle und darüber, dass Soziologie für sie untrennbar mit philosophischer Reflexion verbunden sein muss. Reflexion beginnt mit Offenheit und Verstehen. Wie wir lernen zu verstehen und was das für die Entwicklung künstlicher Intelligenz bedeutet, erklärt der auf KI spezialisierte Kognitionswissenschaftler Samer Schaat. Das Verstehen und Deuten von Sinnzusammenhängen ist seit je das Ziel der Hermeneutik, die Tobias Hürter in einem Essay erklärt. Vollkommen verständnislos dagegen stehen viele immer noch neuen Schreibweisen wie »LehrerInnen«, »Profx.« oder »Bürger*innen« gegenüber. Eine hilfreiche Einordnung zum Gendern, die die wichtigsten Argumente einemal aufdröselt, gibt Maja Beckers. Weitere Themen: …